MathematikerInnen


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Emmy Noether

Emmy Noether war eine der einflussreichsten AlgebraikerInnen des 20. Jahrhunderts. Sie kam in Deutschland als Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie zur Welt. Obwohl ihr Vater Mathematikprofessor war, besuchte sie eine typische höhere Frauenschule, wo vor allem Sprachen und Hauswirtschaft gelehrt wurden. Sie liess sich zur Lehrerin für die Fächer Englisch und Französisch ausbilden.

Erst dann entschied sie sich, an der Universität zu studieren. Zu jener Zeit war es immer noch schwierig für Frauen, an eine Universität aufgenommen zu werden. Als sie eintrat, gab es unter den ungefähr 1000 Studenten nur noch eine andere Frau, und in der mathematischen Abteilung blieb sie während ihres ganzen Studiums die einzige.

Sie veröffentlichte viele bedeutende Arbeiten, konnte aber keine Professur bekommen, da damals in Deutschland zur Habilitation ausdrücklich nur Männer zugelassen waren. Ein Professor übergab ihr einen Teil seiner Vorlesungen, die sie als seine "Assistentin" halten konnte, und schon bald scharte sich eine Gruppe von Studenten um sie, mit denen sie mathematische Probleme besprach und ihnen mit den Dissertationen half.

Als 1919 das deutsche Kaiserreich zusammenbrach, konnte sie sich als "ausserordentlicher Professor"habilitieren. Sie arbeitete zuerst unbezahlt, später bekam sie einen Minimallohn. Unter den Mathematikern war sie schon bald berühmt, und Studenten aus vielen Ländern kamen zu ihr studieren. Sie wurde von ihnen für ihre Vielseitigkeit und Hilfsbereitschaft geschätzt. Den Einfluss, den sie über ihre Arbeit mit den Studenten auf die Entwicklung der Mathematik hatte, beschrieb sie einmal so:

"Meine Methoden sind Arbeits- und Auffassungsmethoden und daher anonym überall eingedrungen."

Im Jahr 1933 wurde ihr die Lehrerlaubnis entzogen, da sie Jüdin war. Einem Freund gelang es, ihr eine Gastprofessur in einer Mädchenschule in der Nähe von Princeton zu beschaffen. So wanderte sie in die USA aus. Schon bald war sie auch dort wieder Zentrum von Studenten, die sich um sie scharten, um mit ihr ihre mathematischen Probleme zu diskutieren. Ihr plötzlicher Tod zwei Jahre später wurde von Kollegen und Studenten zutiefst betrauert.


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