François Vieta
François Vieta lebte
während des 16.
Jahrhunderts in
Frankreich. Er arbeitete als
Jurist, unter anderem auch
für die französischen
Könige Heinrich III. und
Heinrich IV.Für sie
enzifferte er abgefangene
verschlüsselte Botschaften
von politischen Gegnern.
Vieta lebte in einer Zeit von
erbitterten religiösen
Kämpfen zwischen den
Katholiken und den
protestantischen
Hugenotten. Er selber war
zwar Katholik, wie auch
der König, arbeitete aber
auch als Advokat für eine
protestantische Familie.
Eigentlich war die Mathematik für ihn ja nur ein Hobby, aber trotzdem war er
einer der wichtigsten und einflussreichsten Mathematiker. Er wird manchmal
auch "Vater der Algebra" genannt, da er das Rechnen mit Buchstaben einführte,
und systematisch Symbole für Rechenoperationen benützte, wie zum Beispiel
das + und - Zeichen, die bis dahin nur mit Wörtern ausgedrückt worden waren.
Dadurch, dass er Variabeln und Unbekannte durch Buchstaben ersetzte, konnte
er für Gleichungen allgemeingültige Lösungen finden, die nicht mehr von
Zahlenwerten abhängig waren. Das war ein sehr entscheidender Schritt in der
Entwicklung der Mathematik. Nehmen wir als Beispiel die folgende Gleichung:
ax² + bx + c = 0. Hier können wir eine allgemeine Lösung finden, ohne dieselbe
Rechnung immer wieder und wieder mit verschiedenen Zahlen durchzurechnen. (Der Nachteil
dieser genialen Abstraktion ist allerdings, dass sie uns mechanische Lösungen
liefert, die uns oft vergessen machen, worum es überhaupt geht.)