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Wenn wir die Geschichte von Fuzzy Logik studieren, finden wir eine Wurzel in der Philosophie von Buddha. Er lebte etwa 500 v.Chr. in Indien und gründete den sogenannten Buddhismus. Seine Philosophie baut auf der Idee auf, dass unsere Welt voll von Widersprüchen ist; dass fast alles auch Teile seines Gegenteils enthält. Drücken wir diesen Gedanken so aus, dass A zurselben Zeit auch Nicht-A sein kann, so ist es klar, warum Buddha vom Fuzzy Spezialisten Kosko als einen der Väter der Fuzzy Logik bezeichnet wird.

Etwa 200 Jahre nach Buddha lebte in Griechenland der Gelehrte Aristoteles. Er ist der Vater der binären Logik. Im Gegensatz zu Buddha lehrte Aristoteles, dass die Welt aus Gegensätzen bestehe; männlich und weiblich, heiss und kalt, trocken und nass, aktiv und passiv. Alles ist entweder A oder Nicht-A. Beides gleichzeitig ist nicht möglich.

Beide Philosophien entwickelten sich über die Jahrhunderte unabhängig voneinander. Der Buddhismus wurde als Religion von Indien und einigen der umliegende Staaten übernommen. Die Logik des Aristoteles verbreitete sich über Europa, zuerst über die Römer, später über das Christentum. Die christliche Kirche schuf als Gegenpol zu Gott den Teufel und zur heiligen Maria die sündige Eva.

Aristoteles' binäre Logik ist auch die Grundlage der Wissenschaft; wenn wir etwas logisch beweisen können, dann wird es als wissenschaftlich korrekt angesehen. Als Russell versuchte, die Mathematik, die ja die logischste aller Wissenschaften ist, auf Logik zu reduzieren, erschrak er selber, als ihm das nicht gelang. Sein Paradox verschaffte ihm aber die Ehre, einer der Väter von Fuzzy Logik zu sein.

1964 überlegte sich Lofti Zadeh, ein amerikanischer Professor, ob man nicht Maschinen konstruieren könnte, die auf einer anderen Logik aufgebaut sind. Wäre es zum Beispiel nicht sinnvoller, einer Klimaanlage genauere Befehle geben zu können, als bei welcher Temperatur sie ein- oder ausschalten solle. Warum nicht sie lehren, wenn es etwas kälter wird, ein wenig mehr zu arbeiten? Das wäre doch eine viel wirkungsvollere Anweisung.

So wurde also die Fuzzy Logik, wie wir sie heute kennen, geboren. Heute haben wir nun diese Klimanlagen, denen wir lehren können, dass sie weniger arbeiten müssen, wenn es kühler wird.

Bis das soweit war, ging es aber erstaunlich lang. Einige Leute waren zwar gleich fasziniert von der neuen Idee. Neben Ingenieuren waren dies vor allem Philosophen, Psychologen und Soziologen, welche die Grundidee auf ihre Wissenschaften anzuwenden lernten.

1987 wurde dann in Japan die erste U-Bahn gebaut, mit einem auf Fuzzy Logik basierenden automatischen Fahrtkontrollsystem. Es war ein grosser Erfolg und der Beginn eines Fuzzy Boom. Universitäten und Industrien zeigten nun Interesse, die neue Idee weiter zu entwickeln. Zuerst einmal jedoch nur in Japan, wo es offenbar von der Kultur und Religion her einfacher war, den Fuzzy Grundgedanke zu akzeptieren. Und dass die Fuzzy Logik Technik den Industrien viel Geld versprach, half sicher auch dabei.

Heutzutage ist in fast jedem intelligenten Haushaltapparat Fuzzy Logik eingebaut. Fuzzy Logik setzt aber nicht nur den IQ von Maschinen rauf. Sie kann auch für jeden von uns von Bedeutung sein, denn sie hilft uns, unser Denken zu ändern. Wenn wir zum Beispiel die Idee aufgeben könnten, dass der andere entweder gut oder schlecht ist, wäre es viel einfacher, in jedem Menschen das Gute zu sehen. Wir müssten unsere Mitmenschen dann nicht auf Götter oder Feinde reduzieren. In jeder und jedem steckt etwas Gutes; Wir müssen es nur finden! (Übrigens, mit der Clicker Methode können wir einander helfen, unsere guten Seiten zu entwickeln und zu verstärken!)


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