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Didos Geschichte wurde über Jahrhunderte immer wieder neu bearbeitet, um extrem verschiedene Moral daraus zu ziehen. Einmal wird sie benützt, um den Frauen ein Vorbild zu geben, ein andermal um zu zeigen, wie sich eine Frau nicht benehmen soll.

Die ältesten Didoquellen beschreiben eine Dido, die heute die historische genannt wird. Es sollen darin ihre wirklichen Lebensumstände beschrieben worden sein.

Die historische Dido überlistet ihren tyrannischen Bruder, der ihren Ehemann umgebracht hat, und flieht mit ihren Schätzen nach Afrika. Nachdem sie dort von einem afrikanischen König Land gekauft hat, gründet sie Karthago. Derselbe König will später die blühende Stadt übernehmen und droht mit Krieg, falls Dido ihn nicht heirate. Dido will nicht wieder heiraten und ihre Unabhängigkeit aufgeben. Als die Karthager sie aus Angst vor einem Angriff zur Heirat drängen, macht sie Selbstmord. Nach ihrem Tod wurde sie in Karthago als Göttin verehrt. Diese Version wurde im Mittelalter wieder aufgenommen um den Frauen zu zeigen, dass eine vorbildliche Witwe sich nicht wieder verheiraten soll.

Fast 1000 Jahre nach dem Tod der historischen Dido schrieb der Dichter Vergil die wohl berühmteste Version der Dido. Schon zu Vergils Zeiten wurde sie im Lateinunterricht benutzt und war so eines der meistgelesenen Bücher. Nochmals 1500 Jahre später schrieb Purcell eine Oper über Vergils Dido.

Wie die historische Dido flieht auch die Vergilische vor ihrem Bruder, kauft Land in Afrika und gründet Karhago. Dann aber wollen es die Götter, dass Aeneas, der grosse trojanische Held aus seiner brennenden Vaterstadt fliehen muss und in Karthago landet. Dido verliebt sich leidenschaftlich in den Helden (da hilft Gott Amor etwas nach) und vernachlässigt ihre Herrscherpflicht. Dem Aeneas gefällt das zuerst auch, aber dann erinnern ihn die Götter, dass er noch Rom gründet soll und er Dido zu verlassen hat. Er segelt davon und Dido begeht Selbstmord. Sie hat ja nicht nur als Herrscherin versagt, sondern war nicht einmal fähig einen Mann zu halten, der diesen Job übernommen hätte.

In unserer Version ihrer Geschichte begeht Dido wahrscheinlich zum ersten Mal nicht Selbstmord. Und der König bekommt die Chance, ein Revolutionär zu sein, der statt auf Rache zu sinnen, ein Werk schafft. Er greift der Geschichte vor, indem er zu seiner neugegründeten Universität auch den Frauen freien Zutritt gibt, 2700 Jahre bevor Frauen auch wirklich gleichberechtigt an Universitäten studieren konnten.


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